Statuette des Gottes Merkur

Die aus weißem Ton gefertigte Statuette, welche mit Hilfe einer zweischaligen Form hergestellt wurde, wurde in Hoeselt (Provinz Luxemburg) in Unterbauten gefunden, die im 19. Jahrhundert ausgehoben wurden. Sie stellt Merkur dar, der auf einem Felsen sitzt, begleitet von seinen Symboltieren: einem Ziegenbock, einem Hahn und einer Schildkröte. Aus dem lockigen Haar erscheinen zwei kleine Flügel, die auf die Schnelligkeit als Götterbote hinweisen. Der Heroldsstab, den Merkur von Apollon im Austausch für eine Leier erhalten hatte, ist gegen den linken Arm gelegt.
Unter der rechten Hand ist ein Beutel dargestellt – das Symbol des Handels, dessen Gott er ebenfalls ist. 

Die muskulöse Büste trägt auf der linken Schulter eine Chlamys. Diese bedeckt den Rücken und ist an den Beinen zurückgeschlagen. Die mit großer Raffinesse gearbeiteten Falten des Mantels deuten darauf hin, dass die Statuette vor dem Brennen überarbeitet wurde. 

Auf der Rückseite des Steins befindet sich eine unklare Inschrift, die sich über zwei Linien erstreckt. Der erste Teil, der sich am Rand des Sitzes befindet, führt den Namen des Töpfers an, der die Statue modelliert hat. Nur die Buchstaben ICVS FIICIT ([  ]icus machte) sind noch lesbar (Atticus?). Unter der Signatur, im konkaven Teil des Steins, befindet sich das Ende der Inschrift. Dieses könnte den Buchstaben C.C.A.A., also den Initialen der antiken Stadt Köln entsprechen.         

Diese Statuette aus Kölner Produktion, die zahlreiche Ähnlichkeiten mit der Gestaltung des Altars von Horn aufweist, welcher Merkur Arvernes geweiht ist, war zweifellos für ein Lararium gedacht. Dabei handelt es sich um einen kleinen Hausaltar, der Schutzgöttern des Hauses geweiht ist.

Numéro d'inventaire FLORA
GC.ARC.01c.1905.46483
Année d'exécution
Seconde moitié du 2e siècle après J.-C.
Lieu
Hoeselt (B)
Dimensions
H. 15,5 cm ; l. base 8,5 cm