Sockel eines sogenannten Anguiped-Monuments

Die vier Seiten dieses viereckigen Sockels sind mit einer Gottheit im Flachrelief in einer Nische verziert. Juno, die Königin des Himmels, Göttin der Fruchtbarkeit und der Ehe, ist an der geneigten Patera für Trankopfer zu erkennen, die sie in der rechten Hand hält, sowie an der Fackel, die gegen ihren linken Arm gedrückt wird. Fortuna, die Göttin, die über die Zufälle des Lebens entschied, wird mit drei markanten Attributen dargestellt: dem Füllhorn, das sie in der linken Hand hält, dem Ruder, auf dem ihre rechte Hand ruht, und einem Rad zu ihren Füßen.

Die dritte Fläche des Sockels stellt eine Figur dar, die mit einem kurzen Mantel bekleidet ist. Sie hat keine göttlichen Attribute. Wahrscheinlich handelt es sich um Merkur, den Götterboten sowie Handels- und Reisegott, der häufig auf dieser Art von gehauenen Monumenten erscheint. Die linke Hand, die entlang des Körpers ausgerichtet ist, hielt wahrscheinlich einen Heroldsstab. Die rechte Hand, die über die Brust gefaltet ist, könnte einen Beutel gehalten haben. Die Identität der vierten Figur, welche sehr von den anderen abweicht, bleibt hypothetisch. Es könnte sich um den Gott Herkules handeln, der traditionell nackt, mit dem Fell des Löwen von Nemea über der linken Schulter und der rechten Hand auf eine Keule gestützt dargestellt wird. Ein Zierstreifen, auf dem eine unleserliche Widmungsinschrift eingraviert ist, krönt diesen historischen Sockel.

Diese „Viergöttersteine“, die zwei weibliche mit zwei männlichen Gottheiten verbinden, bildeten den Sockel einer Art von offiziellem Denkmal, das im Osten Galliens und im Rheinland verbreitet war. Es wurde als „Jupitersäule“ oder „Jupitergigantensäule“ bezeichnet. Die komplexesten Denkmäler bestanden aus einem Viergötterstein, der von eine, kreisförmigen oder vieleckigen Sockel überragt wurde, der mit Gottheiten im Relief verziert war. Dieser Zwischensockel trug einen mit Schuppen verzierten Säulenschaft, der von einem korinthischen Kapitell überragt wurde. Manchmal war dieses mit Büsten verziert, die die Jahreszeiten symbolisierten. Eine Rundbogen-Skulptur, die einen Reiter darstellt – Jupiter, mit welchem der Kaiser manchmal verglichen wurde – welcher einen Riesen bezwingt (dessen Körper mit einem Schlangenschwanz endet) krönte das Bauwerk. Diese Skulpturen-Gruppe symbolisierte den Sieg des Lichts über die Dunkelheit und der Ordnung über das Chaos.

Numéro d'inventaire FLORA
GC.ARC.01a.1912.47353
Année d'exécution
2e ou 3e siècle après J.-C.
Lieu
Découvert en 1869 lors de la restauration de l’église de Berg (Tongres)
Dimensions
H. : 64 cm ; l. : 35 cm