Das Theriak von Andromachos

Im 18. Jahrhundert wurde die Apotheke zu einem luxuriösen Geschäft, das von einem gewissen Mysterium durchdrungen war. Auf den Theken stehen Waagen, Gewichte und Mörser zum Zerstampfen von Drogen, während an den Wänden mit geschnitzten Regalen, Flaschen, Vasen, Dosen, Kästen und Töpfe stehen, die mit lateinischen Inschriften und Blumen geschmückt sind, wie dieser Apothekerkrug aus Delfter Steingut. Genauer gesagt stammt er aus der Apotheke des ehemaligen Lütticher Krankenhauses „La Bavière“, einer Einrichtung, die 1602 von Fürstbischof Ernest von Bayern gegründet wurde, um die bedürftigen Bürger von Lüttich zu versorgen.

Das Râmâyana von Samhita Arni und Moyna Chitrakar

Wenige Tage vor den Feierlichkeiten zum Internationalen Tag der Frauenrechte ehrt der Grand Curtius diese Neuinterpretation des Ramayana, ein Grundpfeiler der hinduistischen Religion, die die Heldentaten von König Rama sowie den Ruf seiner Frau beschreibt, die wegen eines Fehlers, den sie nicht begangen hat, für schuldig befunden wurde. Die Künstlerinnen Samhita Arni und Moyna Chitrakar geben ihr das Wort und die Gelegenheit, ihre Version der Tatsachen darzulegen. Damit greifen sie die Gewalt auf, unter der Frauen gestern und heute leiden, und stellen sich gegen die männliche Unterdrückung, die bisher die Lesart der im Epos geschilderten Ereignisse bestimmt hat.

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Europalia China

Europalia ist das zweijährlich stattfindende Festival für Kunst und Kultur – ein multidisziplinäres Festival rund um ein Gastland. Zum 40-jährigen Jubiläum fiel die Wahl der Veranstalter auf ein riesiges Land mit einer Jahrtausende alten Kultur: China. In fünf europäischen Ländern und 75 Städten finden Ausstellungen, Konzerte, Konferenzen oder Filmvorführungen über das Reich der Mitte statt.

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Raoul UBAC-Retrospektive

Mit mehr als 120 Werken aus öffentlichen und privaten Sammlungen aus Belgien und Europa vereint die Retrospektive in Lüttich die verschiedenen Facetten des Talents von Raoul Ubac – von den ersten surrealistisch inspirierten Fotografien bis zum letzten behauenen Stein, der nach dem Tod des Künstlers 1985 unvollendet blieb.

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Christian Otte

„Lange Zeit drückte meine Malerei meine verzerrte Beziehung zum menschlichen Wesen aus – dieser Kreatur, die in ihrem Verhalten und ihren Wünschen ebenso hassens- wie bewundernswert, abstoßend wie attraktiv, furchtbar wie entzückend ist. [...] Der Mensch und seine Darstellung ermüdeten mich und so entstand in mir eine Zärtlichkeit für die Kuh.

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José Fosty Geheime Zeichnungen aus dem Lager Buchenwald

José Fosty wurde 1919 in Dalhem geboren und wollte eine Karriere als Künstler einschlagen. Mit 19 Jahren wurde er jedoch eingezogen. Er wurde verwundet und nach Paris evakuiert. Bei der Kapitulation Belgiens kehrte er nach Brüssel zurück und schloss sich dem Informations- und Aktionsdienst der Résistance – genannt „Braverie“ – an.